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Aufbruch
„Aufbruch“ ist vielleicht ein Wort, das in den letzten Wochen und Monaten zu oft benutzt wurde. Wie oft haben wir selbst diesen Ausdruck benutzt, um die Pfarreineugründung zu beschreiben? Wie oft wurde davon gesprochen, dass wir uns als Pfarrei auf „den Weg machen“ oder „neue Aufbrüche wagen“ sollen?
Wir sind nun seit einigen Monaten „aufgebrochen“ als Pfarrei St. Lioba, als eine Pfarrei, die verschiedene Gemeinden und ehemalige Pfarreien zusammenführt.
Was ist seitdem in uns „aufgebrochen“? Sind alte Wunden wieder „aufgebrochen“? Sind Ängste und Sorgen gewachsen ob der Ungewissheit, die so ein „Aufbruch“ mit sich bringt? Haben wir überhaupt das Gefühl, dass etwas wächst, dass etwas neues „aufbricht“?
Veränderungen, ungewisse Entwicklungen, neue Wege können uns Angst machen. Die Jünger, die mit Jesus auf dem Weg waren, waren sicherlich nicht von Angst befreit. Sie haben alles zurückgelassen und sind seinem Ruf gefolgt, sie wussten nicht, was kommt. Als sie beim letzten Abendmahl saßen und Jesus von Verrat spricht, waren sie verunsichert. Jesus wird am selben Abend verhaftet und stirbt am darauffolgenden Tag den grausamen Tod am Kreuz. Für die Jünger eine Situation, mit der sie nicht umgehen können. Aus Angst vor den Menschen verstecken sie sich, sie schließen sich ein. Sie trösten sich in der Gemeinschaft und wissen doch nicht, was sie machen sollen. Manche gehen sogar nach Hause, zurück in ihr altes Leben, damit sie wieder Sicherheit erfahren. Sie wollen das tun, was sie vorher gemacht haben, das tun, was sie kennen, was ihnen vertraut ist.
Doch dann passiert am Ostermorgen ein „Aufbruch“, mit dem sie nicht gerechnet haben. Die Jünger erfahren, dass das Grab leer ist, es ist „aufgebrochen“. Sie verstehen nicht, was da geschehen ist. Jesus muss ihnen erst mehrfach erscheinen, bis sie es vollends begreifen. Aufbruch ist etwas, das wir immer wieder erleben. Sei es in der Natur, wenn die Knospen aufbrechen und die Schönheit der Blüten zu Tage tritt, oder in unserem Alltag, wenn wir selbst aufbrechen und uns auf den Weg machen.
Durch die Auferstehung Jesu wissen wir aber, ER ist in jedem Aufbruch bei uns, ER führt uns den neuen Weg, damit wir keine Angst haben müssen. Vertrauen wir darauf, dass ER uns in unserem Aufbruch als Pfarrei begleitet, und feiern wir das Osterfest, SEINE Auferstehung, als eine Gemeinde, die nicht vor Angst und Ungewissheit in alte Muster verfällt, sondern die Neues wagt. Der Weg mag weit und schwer sein, doch das Ziel ist Jesus Christus.
Lasst uns Zeugen seiner Auferstehung sein und begegnen wir uns in seiner Liebe!
Mit besten Grüßen
Ihr Stefan Schönberner