Eine besondere Form der Beichte ist die (Erst-) Beichte von Kindern. Meist gehen Kinder im Rahmen der Erstkommunion-Vorbereitung zur ersten Beichte. Es geht dabei nicht um äußere Richtigkeit und Vollständigkeit, dass sich die Kinder schlecht und als Sünder fühlen, sondern um die Erfahrung der heilsamen und versöhnenden Zuwendung Gottes - Gott kann ich alles sagen, er hört mir zu, verurteilt mich nicht und verzeiht mir.
Wohl jeder Mensch hat schon einmal erfahren, wie man sich fühlt, wenn es im Alltag nicht so geht, wie es gehen sollte: wenn in der Schule oder an der Arbeit etwas schiefläuft, wenn es Krach gibt in der Familie, wenn vor lauter Hobbies und Verpflichtungen keine Zeit mehr für die wichtigen Dinge gibt. Auch in Zeiten von Corona sind viele Menschen sehr angespannt und fühlen sich eingeschränkt in ihrem sozialen Leben und Alltag. Das gibt Anlass einmal in Ruhe darüber zu sprechen und mit Gott zu reflektieren.
Vielen Menschen hilft es dann, wenn sie sich bei einem guten Freund oder einer guten Freundin das von der Seele reden können, was sie belastet. Ähnliches passiert es bei der Beichte. Sie bietet die Gelegenheit, das Herz auszuschütten und ganz neu anfangen zu können, ohne weiter den Berg von seelischen Altlasten mit herumschleppen zu müssen. Die Beichte lädt uns dazu ein, sich mit dem eigenen Leben auseinander zu setzen und neu zu bestimmen, wie es weitergehen soll.
Ein gutes Beichtgespräch kann dabei hilfreich sein wie das Gespräch mit einem Freund. Oder wie zu biblischen Zeiten die Begegnung mit Jesus. Er ist zu Räubern und Verbrechern gegangen, war für sie da und hat ihnen zugehört. Er hat Menschen, die Schlimmes verbrochen hatten, nicht verurteilt. Er hat sie angesehen: „Ich höre dir zu“. Er hat ihnen eine neue Perspektive für ihr Leben gegeben.
Unser Beichtgespräch mit Pfarrer Etzel ist ähnlich und doch individuell nach den Impulsen jedes einzelnen EKO-Kindes verlaufen. Und doch geht es bei der Beichte nicht so sehr darum, was der Priester sagt. Es geht vielmehr darum, was Gott sagt. In der Beichte kann sich der Mensch mit all seinen Stärken aber auch Fehlern, Ängste, Ärger und Schwächen Gott anvertrauen. Gott spricht ihn los von seinen Sünden, macht Mut umzukehren und neu anzufangen. Durch die Lossprechungsworte macht der Priester dies alles hörbar und spürbar.